Jugend debattiert 2024 am Quenstedt-Gymnasium – ein spannendes Finale

Rund 100 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen setzten sich seit Schuljahresbeginn am QG mit dem Debattieren auseinander und erprobten ihr Können erst im Klassen- und anschließend im Schulwettbewerb von Jugend debattiert. Ende November durfte eine Gruppe aus Juror*innen, bestehend aus 15 Schülerinnen und Schülern, ebenfalls Klassenstufe 9, sowie sechs jurierende Lehrkräfte, unterstützt von Dorothea Hägele und Jan Ruoff (beide Klasse 10 und erfahrene Teilnehmer des Vorjahreswettbewerbs), die Debatten der Schülerinnen und Schüler verfolgen, die sich für den Schulwettbewerb qualifiziert hatten.

Nach intensiver Beratung der Jurymitglieder wurden die Siegerinnen ermittelt, die am Donnerstag, dem 5. Dezember 2024, im Finale noch einmal gegeneinander antreten durften – diesmal vor einem großen Publikum, denn alle Neuntklässler*innen des QG verfolgten die Debatte ihrer Mitschülerinnen in der Aula. Klar, dass da die Nervosität der Finalistinnen Mia Nipken (9d), Ina Kiefer (9d), Clara Schneiderhan (9d) und Leni Köllner (9b) weiter stieg!

Nach einer kurzen Einführung durch die Schulkoordinatinnen Raphaela Esprester- Bauer und Tanja Külls, bei der auch das Publikum nach seiner Meinung zur Streitfrage, ob Zoos in Deutschland verboten werden sollen, gefragt wurde, betraten die vier Debattantinen die Bühne der Aula, stellten sich kurz vor. Nachdem die Jury, die an diesem Tag aus Tamina Eberhardt (9d), Miriam Dietrich (9d) und Mira Schulz (9d) unter Vorsitz von Jochen Burgdorf bestand, ihre Aufgabe erläutert hatte, wurde die Debatte eröffnet.

Trotz der ungewohnten Situation, vor einem großen Publikum auf der Bühne zu stehen, gelang es allen vier Finalistinnen, ihre Nervosität unter Kontrolle zu halten und sich auf die Debatte zu konzentrieren. Das Publikum erlebte eine interessante Auseinandersetzung mit schlagkräftigen Argumenten und anschaulichen Beispielen: Sei es nicht verantwortungslos, Tiere, die in freier Wildbahn mehr als hundert Kilometer am Tag an Strecke zurücklegen, in kleinen Gehegen zu halten und leiden zu lassen, nur damit wir Menschen uns an ihrem Anblick erfreuen könnten? Sei es nicht an der Zeit, in diesem Zusammenhang auf die Vorteile von Virtual Reality zurückzugreifen und Wissen über Tiere und ihren natürlichen Lebensraum auf diese Weise zu vermitteln, anstatt ein verfälschtes Bild von den Lebensgewohnheiten der Tiere durch einen Zoobesuch entstehen zu lassen? Nein, sagen die Vertreterinnen der Contra-Seite, denn Zoos würden einen essentiellen Beitrag zum Artenschutz leisten, indem sie bedrohte Arten beherbergen und teilweise auch wieder auswildern, um so den Erhalt der Art zu garantieren. Auch könne Virtual Reality, wie Studien belegten, nicht dieselbe Wirkung bei den Besuchern erzielen wie das Erleben der echten Tiere, weshalb Zoos zur Förderung von Bildung ihre Berechtigung hätten, insbesondere da es zunehmend Zoos gebe, die sich auf bestimmte Tierarten spezialisierten und die Gehege zunehmend an den natürlichen Lebensraum der Tiere anpassten, sodass der Einwand, die Tiere würden nicht artgerecht gehalten, nicht mehr greife. Hinzu komme die Frage, was mit den Tieren, die bisher in Zoos leben, geschehen sollte. Wo und wie sollten sie untergebracht werden? Und nicht zuletzt hingen zahlreiche Arbeitsplätze an der Existenz der Zoos.

Diese kurze Zusammenfassung einiger im Laufe der Debatte genannten Argumente zeigt schon, dass das Publikum eine interessante und fundierte Auseinandersetzung verfolgen durfte, bei der sich die Debattantinnen gegenseitig genau zuhörten und auf die Beiträge der Vorrednerinnen eingingen und daran anknüpften. Für die Jury wurde es dementsprechend auch keine leichte Entscheidung und alle vier Finalistinnen haben sich einen großen Applaus für ihre tolle Leistung verdient!

Am Ende waren sich alle Jurymitglieder einig, dass Mia Nipken mit ihrer fundierten Sachkenntnis und ihrer sehr guten Gesprächsfähigkeit besonders überzeugen konnte, weshalb sie als Siegerin aus diesem Finale hervorging. Über den zweiten Platz und damit ebenfalls auf die Teilnahme am Regionalfinale im Frühjahr 2025 durfte sich Ina Kiefer freuen. Wir gratulieren den beiden und wünschen viel Erfolg bei den weiteren Debatten!

  • von smaile